Der Mercedes-Typ


25 October 2016

Nach dem torlosen Spitzenspiel gegen den Meister F91 Düdelingenkam David Vandenbroeck gestern noch einmal auf die Unterschiede zwischen dem aktuellen Tabellendritten Déifferdeng 03 und dem Leader-Duo zu sprechen.

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David Vandenbroeck lobte die Differdinger Vereinsführung in höchsten Tönen



„Wir waren schon etwas enttäuscht, da wir gemerkt haben, dass man dem F91 durchaus ein Bein stellen kann. Aber Joubert hatte einen außergewöhnlichen Tag erwischt“, erklärte D03-Innenverteidiger David Vandenbroeck nach dem Duell.



Die beiden großen Titel-Favoriten F91 und Fola zu ärgern ist genau das, was Déifferdeng 03 sich für die kommenden Jahre vorgenommen hat. In der „Cité du fer“ wurde gestern aber noch etwas tief gestapelt: „Es ist ein Klub, der wachsen will, ohne die einzelnen Etappen zu überspringen. Wir kennen die Budgets der beiden 'gros cyclindrés'. Derzeit sind wir damit beschäftigt, eine Stufe nach oben zu klettern und uns fest in den Top drei zu etablieren.“



Das erste Ziel ist es nun, die Abstände auf dem Podium so klein wie möglich zu halten: „Wir sitzen im richtigen Wagen und haben bereits sieben Punkte Vorsprung auf die Jeunesse. Wir haben nie laut rausposaunt, dass wir Meister werden wollen! Wir müssen uns erst einmal annähern. Ohnehin muss man sich mittlerweile ernsthaft fragen, ob die Meisterschaft sich tatsächlich in Spitzenspielen entscheidet, oder nicht etwa doch in den vermeintlich kleinen Duellen. Wenn man sich das Remis der Fola vom Wochenende ansieht ...“ In der laufenden Meisterschaft hat Pascal Carzaniga in Differdingen drei Punkte mehr geholt als dies zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr der Fall war (auch weil man damals mit einer 0:3-Niederlage gegen die Fola in die Saison gestartet war).



Für Vandenbroeck ist dies u.a. das Verdienst von Präsident Fabrizio Bei und Sportdirektor Jean-Philippe Caillet, die mit gezielten Verstärkungen für eine Leistungssteigerung beim Europapokal-Anwärter gesorgt haben. „Sie wollen die Mannschaft weiterbringen, ohne viel am Gerüst zu verändern. Es werden Spieler verpflichtet, die genau in das Konzept passen. Das gilt genauso gut für mich wie auch für David Fleurival oder Dwayn Holter, der am Sonntag nach seiner Verletzung wieder mal eine Topleistung abgerufen hat. Die Elemente, die hinzukommen, bringen einen Mehrwert mit.“ Dies sei auch der Grund, warum D03 den Kopf bereits einige Male aus der Schlinge hat ziehen können: „In den 'matchs-piège' haben wir eine konzentrierte Leistung gezeigt, wie in Canach, wo wir den Platz in extremis als Sieger verließen. 'Alors oui, on va jouer notre chance à fond cette saison!'“



Der 31-jährige Vandenbroeck, der mit seiner Erfahrung aus der ersten belgischen Liga auch in die Rolle des Antreibers bei D03 schlüpft, weiß auch, warum seine Mannschaft das Zeug dazu hat: „Wenn du die Wahl zwischen einem Twingo und einem Mercedes hast, dann stellt sich eigentlich nicht die Frage, für welchen du dich entscheidest ... Du gehst den Weg, der dir am meisten einbringt. So ist es hier auch. Wer ein Minimum an Ambitionen hat, der möchte es so weit wie möglich nach oben schaffen.“



Er fügte hinzu: „Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es in den Vereinen, in denen es so familiär zugeht wie hier, als Gruppe einfach besser läuft. Ich war schon in Vereinen, wo nur die Leistung auf dem Platz zählte. In Differdingen funktioniert eine andere Philosophie: Es hilft den Jungs, die einen langen Arbeitstag hatten, wenn im Training eine gute Gruppendynamik herrscht. Das löst eine Energie aus, die wir brauchen.“



Energie werden Carzanigas Leute am Sonntag brauchen, dann wird die Runde der letzten 32 in der Coupe de Luxembourg ausgetragen. Und die Mercedes-Männer haben ein weiteres Topspiel gegen die Jeunesse vor der Brust. „Es ist ein Spiel, das jeder fähig ist zu gewinnen. Dem Präsidenten liegt bekanntlich viel am Pokal und nachdem der Verein im vergangenen Jahr bereits ausgeschieden war, ehe ich ankam, möchten wir es dieses Jahr anders machen. Das Spiel vom Sonntag wird sicher physische Spuren hinterlassen. Aber wir werden in dieser Woche alles tun, um bestens vorbereitet zu sein.“



Von Christelle Diederich,Tageblatt